Wie entsteht eigentlich Musik?

Normalerweise nehmen wir an, dass Musik menschengeschafft ist. Aber das ist nicht ganz korrekt. Wenn wir Musik definieren als „Töne in einer bestimmten Reihenfolge, mit einem Rhythmus“ so kommt Musik auch in der Natur vor. Bestimmte Tiere produzieren mehr als Laute. Die Gesänge der Buckelwale haben seit den neunziger Jahren ihren festen Platz in der Musikgeschichte.

Für uns hören die sich sehr melodisch, romantisch und vielleicht etwas schwermütig an. Für die Wale kann das ganz anders sein. Sicher ist nur, dass sie ganz bewusst singen und auch damit kommunizieren.

Auch Vögel haben es in die menschlichen Hitparaden geschafft. Falls du daran zweifelst, hast du bestimmt noch nie eine Nachtigall singen gehört. Der Gesang der Nachtigall ist seit Jahrtausenden legendarisch, und mit gutem Grund. Kaum ein Auge bleibt trocken, wenn das Ohr eine Nachtigall singen hört.

Auch das muntere Rauschen und rhythmische Glucksen eines Bergbaches erfüllt alle Kriterien für Musik. Musik ist also ganz bestimmt auch ein natürliches Phänomen.

musik

Kann jeder Musik machen?

Im Prinzip ja. Jeder kann wohl Töne rhythmisch aneinanderketten. Dazu braucht es weder großartige musikalische Fähigkeiten oder virtuose Instrumentenbeherrschung. Etwas schwieriger wird es doch, Musik zu machen die andere sich auch anhören wollen. Und nochmal schwieriger, wenn es darum geht, dass andere auch noch Geld dafür ausgeben sollen um sich Musik anzuhören.

Manche Menschen haben ein besonderes musikalisches Talent. Die können Melodien aus dem Stegreif produzieren, ganz mühelos und ohne bewusste Anstrengung. Andere hören eine Melodie ein einziges Mal und vergessen sie nie wieder. Sie sind im Stande diese Melodie jederzeit zu reproduzieren und sogar zu transponieren. Und dabei ist noch gar nicht die Rede von „Wunderkindern“ wie Wolfgang Amadeus Mozart. Der hat schon als 6-jähriger Symphonien komponiert, und auch meisterhaft auf dem Klavier gespielt.

Was macht eine Melodie zum Hit?

Ein Zyniker würde sagen: ein guter Manager. Und das ist nicht mal so ganz verkehrt. Viele früheren und jetztzeitigen Hits werden „gemacht“ durch ausgetüftelte Vermarktungsmethoden. Wenn du alt genug bist dich daran zu erinnern, die Spice Girls waren in den neunziger Jahren ein Paradeexempel dafür. Keine der Mädchen war eine Musikerin, oder hatte irgendwelche künstlerischen Qualitäten.

Ihre Musik wurden von professionellen Studiomusikern geschrieben. Die Texte waren auch professionell produziert. Die daraus entstandene Musik wurde von vorn bis hinten durchchoreografiert. Alle Bewegungen wurden einstudiert und bis zur Perfektion trainiert. Professionelle Image Experten „formten“ die Spice Girls nach genau durchkalkulierten Richtlinien. Gleichzeitig mit der Musik wurde auch ein umfangreiches Sortiment von Spice Girls Accessoires und Modeprodukten auf die Teenager dieser Welt losgelassen.

Das ganze Projekt kostete natürlich ein Vermögen. Aber der Erfolg ließ nicht auf sich warten. Irgendwie war die Zeit auch reif dafür. Bis dahin war die Popmusik Scene absolut dominiert von Boy-Bands. Eine reine Mädchen Pop-Band war so gesehen ein Geniestreich.

Der Zyniker hat also recht?

Ja und nein. Es gibt auch jede Menge Musiker, und sogar ganze Musikgenres, die spontan durchgebrochen sind. Und so wird es wohl auch immer bleiben.

Oder nicht? Die Frage ist berechtigt. Außer begabten Menschen (Manager oder Musiker) mischen jetzt nämlich auch schon Maschinen mit. Künstliche Intelligenzen machen auch Musik. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der erste 100% Maschinen-komponierte Hit kommt.

Wenn es nicht schon passiert ist.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.