Musik zum Mitnehmen

 

Im Zeitalter des pausenlosen Streamings ist es fast unvorstellbar, daβ Musik nicht immer jederzeit zur Verfügung gestanden hat. In Wirklichkeit ist das aber eine relativ neue Entwicklung. Das Phänomen, daβ Musik jederzeit zur Verfügung steht hat sogar ein ganz bestimmtes Startdatum. Dahinter steckt eine Legende: Der Walkman.

Transistor Radios gab es schon seit den 60’er Jahren. Damit wurde das Radio transportabel. Es gab sogar schon Transistor Radios, so klein wie eine Streichholzschachtel. Das einzige Problem: Du konntest nur den Radiokanal wählen, aber nicht die Musik.

Mit dem Walkman von Sony änderte sich das alles.

Ein neues Zeitalter beginnt

Der erste Walkman kam in 1979 auf den Markt. Genau gesagt, am 1. Juli 1979. Es war nichts Geringeres als eine Revolution. Mit einem Walkman konntest du jederzeit deine Lieblingsmusik hören, in feinster Stereo Qualität.

Mit dem Walkman blieb Musikgenuss zu einer persönlichen, intimen Sache. Innerhalb von kürzester Zeit bekam der kleine Apparat aus Japan ein Statussymbol und Kultgegenstand der Jugend.

Schluss mit der Abhängigkeit von Radio DJs und den Streitereien mit Freunden und Geschwistern über die Wahl des Radiokanals. Die einzigen Begrenzungen waren jetzt die Menge von Kassetten und Batterien die man mitschleppen konnte.

Auch die Digitalisierung begann mit dem Walkman

Schon 5 Jahre nach dem ersten Walkman baute Sony den ersten Discman – ein Walkman der CDs abspielen konnte. Das war der Startschuss für die Digitalisierung von Musik.  Nach einigen Ausflügen in technologische Sackgassen wie DAT (digital audio tape) und Minidisk, gelang Sony wieder ein Durchbruch mit dem Walkman Handy. Bis Juli 2007 hatte Sony-Erikson 26,5 Millionen dieser Musik Handys verkauft.

Dann kamen die Smartphones und Streaming, und heute ist alle Musik digital. Es gibt kaum noch Sinn sich Musik in Form von Hardware anzuschaffen, wenn du jeden Song schneller online finden kannst als in einem CD Rack, oder?

Restaurant Streaming

Eine ähnliche Entwicklung scheint sich in der Restaurations-branche abzuspielen.

Gemeinsamkeiten zwischen Musik und Take-away? Wie soll das denn funktionieren?

Take-aways gibt es schon seit ewigen Zeiten. Auch das man Essen „online“ oder zumindest übers Telefon bestellt. Trotzdem ist es einer finnischen Tech-Firma gelungen ein neues Take-away Konzept zu erfinden.

In 2014 startete Miki Kuus in Helsinki eine online Take-away Plattform namens Wolt. 5 Jahre später gibt es Wolt bereits in 19 Ländern und über 60 Großstädten so unterschiedlich wie Tblisi, Kopenhagen, Tel Aviv, Prag usw. In Deutschland ist Wolt noch nicht verbreitet. Es ist aber nur eine Frage der Zeit.

Bis 2019 hatte Wolt zufolge Bloomberg über 150 Millionen Euros Investierungskapital angezogen. Und das ist zufolge Wolt nur ein „bescheidener Anfang“.

So funktioniert es:

Das Konzept von Wolt bedeutet für die Restaurantbranche ungefähr was Streaming für die Musikbranche darstellt. Eine fast unbegrenzte Auswahl, die jederzeit auf Abruf zur Verfügung steht. Schnell, unkompliziert und billig. Wolt ist eine online Plattform, wo du durch ein App Essen nach Hause bestellen kannst. Anstatt in einem bestimmten Restaurant zu bestellen, kannst du zwischen allen Restaurants wählen, die mit Wolt eine Absprache haben. Dann wird das Take-away deiner Wahl mit Fahrradboten umgehend dir an die Tür geliefert.

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